FÜR SPEYER. FÜR EUCH.

Unsere Kandidatinnen und Kandidaten

FÜR SPEYER. FÜR EUCH.

Stadträtinnen und Stadträte

"Speyer als familienfreundliche Stadt" - Interview mit der Stadtverbandsvorsitzenden Stefanie Seiler

Veröffentlicht am 06.12.2013 in Aktuell

Wo ist Speyer familienfreundlich? Nennen Sie bitte spontan drei Beispiele.
Speyer verfügt über ein großes, breites Schul- und Kita-Angebot, sowie vielfältige hervorragende Sportvereine mit toller Jugendarbeit. Zahlreiche Spielplätze und Parks laden Familien zum Spielen und zur gemeinsamen Freizeitgestaltung ein.

Das Kindergartenplatzangebot ist weitgehend in Ordnung, dem Land sei Dank, bei Hortplätzen sieht es gegenwärtig schlechter aus, ein Ganztagsgymnasium fehlt bis heute. Die CDU sagt, die Schule muss aktiv werden. Die SPD sagt , die Stadt muss analysieren. Wie soll es konkret weitergehen?
Die Analyse soll nur ein Argument unter vielen darstellen und mithelfen, eine Grundlage für Gespräche zu schaffen. Eine Analyse kann helfen, die beteiligten Akteure für das unbedingt notwendige, weil gesellschaftlich gebotene Ganztagesgymnasium an einen Tisch zu bekommen und von der Notwendigkeit zu überzeugen. Augenblicklich herrscht leider nur Stillstand, es bewegt sich nichts. Die Schulen brauchen seitens des Schulträgers Unterstützung und Sicherheit, insbesondere in der Schulausstattung und bei notwendigen baulichen Maßnahmen. Gebetsmühlenartige Lippenbekenntnisse und der Wunsch nach einem Ganztagsgymnasium helfen hier nicht weiter.

Kennen Sie persönlich Familien, die ein Ganztagsgymnasium vermissen? Wie schätzen Sie den Bedarf der Eltern gegenwärtig ein?
Ja, einigen mir bekannten Familien würde ein solches Angebot entgegenkommen. Viele Familien in Speyer können und wollen es sich leisten, ihr Kind anderweitig zu betreuen oder betreuen zu lassen. Sozial gerechter wäre allerdings ein gutes Ganztagesangebot in allen Schularten - im Übrigen auch für die Frauen und Männer, die Familie und Beruf vereinbaren wollen. Ich selbst wäre auch gerne auf ein Ganztagsgymnasium gegangen.

Speyer ist Domstadt, Kirchenstadt, Behördenstadt, Schulstadt, bald 100 % regenerativ-Stadt. Was fehlt ihr zur Familienstadt?
Sie haben „Sportstadt“ vergessen. Im Ernst: Das bezahlbare Zusammenleben von Alt und Jung ist gerade in Speyer perspektivisch geboten. Die baulichen Bauprojekte der letzten Jahre zeigten leider in eine andere Richtung. Es ist wichtig, dass wir für junge Familien attraktiven und bezahlbaren Wohnraum anbieten.

In gut einem halben Jahr sind Kommunalwahlen in RLP. Welche familienpolitische Forderung steht an oberster Stelle in Ihrem Programm?
Dass Speyer so lebenswert ist, hängt auch und vor allem mit einer familienfreundlichen Politik zusammen. Wichtig ist uns, dass sich dies auch in den einzelnen Stadtteilen wiederfindet. Dazu gehört für uns auch, wie im Stadtrat beantragt, die Überprüfung und Fortführung des Schulentwicklungsplanes mit der Aufnahme folgender Eckpunkte:
a. Ein Schulkataster mit einer Prioritätenliste der kurz-, mittel- sowie langfristig notwendigen Baumaßnahmen sowie den Bedarf an Schulausstattung.
b. Einen Sachstandsbericht zur Schulsozialarbeit an den Speyerer Schulen.
c. Ein Schulverkehrskonzept rund um die Speyerer Schulen.

Desweiteren setzen wir uns ein für:
• Betreuungsangebote auch in den Abendstunden
• Stärkung des Betreuungsangebots durch Tagesmütter und –väter
• Mehr Ganztagsangebote auch für weiterführende Schulen
• Schulsozialarbeit an allen Grundschulen und weiterführenden Schulen

Stichwort Betreuungsgeld. Da gibt es ja komplett unterschiedliche Auffassungen zwischen CDU/CSU und SPD. Überlebt das Betreuungsgeld die Koalitionsverhandlungen, wenn es zur Großen Koalition kommt?
Leider ja. Das wäre traurig, die finanziellen Mittel fehlen uns beim Ausbau der Kindertagesstätten und weiteren Betreuungsangeboten. Allerdings steht das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen noch nicht fest.

Was ist Ihr ganz persönlicher Wunsch? Also welche familienpolitische Leistung würden Sie gerne Familien unbedingt noch anbieten?
Neben den Ganztagesangeboten an allen weiterführenden Schulen ist für mich ein attraktives und bezahlbares Wohnangebot für junge Familien von zentraler Bedeutung.